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Das Interview mit Stefan Schwitter 24h Kettlebell Swing Guinness Weltrekord Versuch

Vorstellung

Ich bin Stefan Schwitter, 38 Jahre alt und ehemaliger Profi-Wrestler. Ich habe sieben Jahre Wrestling gemacht und war dabei in 13 verschiedenen Länder. Das Wrestling war schon als Kind mein absoluter Berufswunsch. Ich habe dann im Jahr 2016 mein eigenes Fitness- und Entspannungskonzept «Zenmove» in Zürich auf den Markt gebracht. Dieses betreibe ich bis heute mit einem sehr sehr guten Team. Privat breche ich Guinness Weltrekorde – einen Rekord habe ich bereits gebrochen und der nächste steht an, für 24 Stunden Kettlebell Swings. Ich freue mich sehr darauf, bin aber auch ein bisschen nervös. Mein bisheriger Rekord war mit Kettlebellswings. In einer Stunde so viel Gewicht mit einer Kettlebell bewegen, wie nur möglich. Für meinen nächsten Rekord ist die Messlatte schon sehr sehr hoch – es bleibt beim Kettlebell Swing, ist aber für 24 Stunden – gewissermassen also ein ultra Marathon in dieser Disziplin. Mich hat dieser so fasziniert, weil es A für 24 Stunden ist, der Geist, resp. das Mentale extrem da sein muss und B, wie ich dort funktioniere, hat mich von Beginn an fasziniert. Deshalb habe ich den Rekord ins Auge gefasst und trainiere dafür seit ca. einem Jahr.Auf die Idee bin ich gekommen, weil ich bereits den Stunden-Weltrekord halte und mir immer gesagt habe, «ja, wenn ich diesen Stunden-Rekord breche ist gut, dann reicht es mir». Aber weil ich in meinen Genen trotzdem den Sportler und Athleten in mir trage und Herausforderungen brauche – sowohl im beruflichen wie auch im privaten Rahmen – habe ich mir gesagt, okay, wenn es eine Steigerung geben soll, muss es eine Grosse geben. Diese war dann die nächste Disziplin, Kettlebell Swings Weltrekord über 24 Stunden ins Auge zu fassen und umzusetzen.

Vorbereitung

Meine körperliche Vorbereitung besteht fast jeden Tag mit einem Training. Dabei habe ich vier verschiedene Kettlebell Swing-Trainings mit verschiedenen Kadenzen. Die kleinste und kürzeste Einheit ist 20 Minuten und die grösste und längste Einheit ist 1.5 Stunden. Ich versuche dabei diese Einheiten zu «überpacen», damit ich das Feeling vom Kettlebellswing erhalte und mich kontinuierlich steigern kann. Nebenbei verfolge ich noch mein eigenes Konzept «Zenmove», wobei ich alle Muskeln stimuliere innerhalb von 12 Minuten. Dies ist sehr wichtig, weil ich beim Kettlebell Swing immer den gleichen mechanischen Ablauf habe. So können die anderen Muskeln ihren Job trotzdem noch erledigen und mich beim Swing supporten. Deshalb ist für mich das Zenmove Training, welches ich zweimal in der Woche absolviere, von zentraler Bedeutung.

Die mentale Vorbereitung ist sehr komplex. Es gibt kein Mittel, von welchem man sagt, genau das mache ich. Ich schaue nicht zehn Minuten eine Kerze an als Fokusübung. Dennoch ist das Wort Meditation für mich in meinem Leben entscheidend. Ich befasse mich damit bereits, seit ich sieben Jahre alt bin. Diese Meditation ist Bestandteil meines Lebens und ich erhalte dadurch eine innere Ruhe, welche sehr entscheidend ist und dadurch gefördert wird. Es ist fast das Wichtigste für den 24 Stunden Rekordversuch. Egal wie müde dein Körper ist, dein Geist muss dich weiterhin supporten können. Daher muss man mental sehr sehr stark sein.

Der mentale Status, in welchem man sich befindet, ist entscheidend. Der Körper wird immer müder, und wenn der Körper immer müder wird, ist entscheidend, was dein Geist mit dieser Information macht. Wenn du bereits angeschlagen bist, und du merkst, dass dein Griff nachlässt, du aber noch zwölf Stunden vor dir hast, dann ist entscheidend, wie ruhig du innerlich bist. Ansonsten verlierst du noch mehr Energie damit, weil du beim Schlechten bleibst. Sondern wie kannst du deinen Körper über diesen Zeitraum und diese Strecke tragen, damit du bis zum Schluss durchhalten kannst. Dabei ist das Mentale entscheidend.Man muss überzeugt sein, wenn man so etwas macht. Mir sagen die Leute meist, «ja du bist nicht ganz normal», was irgendwie auch stimmt. Du musst über diesen Zeitraum von 24 Stunden funktionieren, was für den Geist ziemlich unmöglich ist, weil es über den Zeitraum immer eine kontinuierliche Leistung geben muss. Du schläfst nicht und es gibt keine längere Pause dazwischen. Ich habe die Überzeugung, dass ich es mache. Ich habe schon viele sportliche Sachen gemacht, welche fragwürdig und auch teilweise gefährlich waren. Gefährlich im Sinne von, eigentlich dürfte ich jetzt keinen Sport machen, aber ich breche jetzt noch nebenbei einen Rekord. Ich weiss einfach, dass ich so funktioniere. Ich funktioniere unter Druck immer am besten. Diesen Druck setze ich mir aber selbst auf, was auch hinsichtlich auf den 24 Stunden Rekord zum Vorschein kommt.

Eine frühzeitige Vorbereitung ist entscheidend, damit ich auch mit einer gewissen Sicherheit an diesen Rekord gehen kann. Ich habe noch nie 24 Stunden am Stück gemacht, was auch nicht zwingend notwendig ist bei diesem Rekord. Ein zwölf Stunden Zeitfenster zeigt mir, worauf ich mich wirklich einstellen muss. Man kann es nicht mit einem 100m Sprint vergleichen. Ein Marathon ist auch etwas ganz anderes – aber beide rennen. Gleich ist es beim Kettlebell Swing. Die Strategie ist viel ausgeklügelter, weil es viel mehr Fluchtwege gibt. Was ist, wenn ich die erste Phase nicht so umsetzen kann, wie ich es geplant habe? Darauf folgt Plan b oder der Notfallplan, welcher ich mir bereits zurechtgelegt habe. Die ganze Strategie muss eigentlich von Beginn an, komplett abgedeckt sein, wie ich diesen Rekord angehen und umsetzen möchte. Daneben gibt es noch die Ess-Strategie, wie versorge ich den Körper währenddessen, was mache ich in den Pausen. Diese Punkte bin ich in der letzten Phase noch am Ausklügeln.

Strategie

Strategisch stehen mir alle Möglichkeiten der Welt offen. Ich sehe nur den 24 Stunden Rekord. Dahinter steckt eine riesige Zahl, welche ich für mich selbst zerlegen muss. Die Frage stellt sich, mit welcher Kugel werde ich den Rekord machen – bei mir ist es die 32kg Kugel, das Beast – der bisherige Weltrekord wurde aber mit der 24kg Kugel gemacht. Dahinter verbergen sich zwei ganz unterschiedliche Strategien. Um den Rekord zu brechen, müsste ich tendenziell jede Minute fünf Swings machen, durchgehend für 24 Stunden. Dies entspricht aber nicht meinem Plan. Ich werde immer eine Stunde lang arbeiten und jede Minute sicherheitshalber saubere 13 Wiederholungen machen. Dabei gibt es auch gewisse Richtlinien, welche von der Guinness vorgegeben werden und im Anschluss von Judges abgenommen werden müssen. Ich werde immer eine Stunde Swings machen, eine Stunde Pause, eine Stunde Swings, eine Stunde Pause. Dies ist meine Grundstrategie, welche ich von Anfang an so gesehen habe. Wenn du zu lange an der Kugel bist und dir die Hände aufgehen, gibt es keinen Notfallplan mehr und der Rekord ist im Eimer. Dies darf und soll nicht passieren! Deshalb arbeite ich eine Stunde und mache anschliessend eine Stunde Pause. Die Pace muss ich aber halten können.Was wird passieren? Man kann sich dies wie eine Batterie vorstellen, welche sich kontinuierlich leert. Auch der Körper verliert extrem viel Salz, das Hirn und der mentale Fokus werden auch immer mehr zurück gehen, weil es ein riesiger und langer Rekord ist. Deshalb sind die Pausen essentiell. Es geht nicht darum, sich eine Stunde hinlegen zu können. Denn wenn ich dort einschlafen würde – ich habe dies mit einem Hirnforscher besprochen – könnte mein Hirn danach ganz andere Wellen ausschütten und könnte es fatal sein, für den weiteren Verlauf. Ich muss also in den Pausen schauen, dass ich nicht zu tief falle, aber trotzdem auf einen gewissen Level herunterkomme. Diese Punkte muss ich auch mental mit einbeziehen und ansteuern. Dies ist ein Grossteil der Strategie, neben dem ich auch den Wasser- und Salzhaushalt ausgleichen muss, das Hirn mit Zucker versorgen aber nicht überpacen darf und so zum richtigen Zeitpunkt das Richtige machen muss.

Die richtige Kugel

Wichtig ist mir beim Kettlebelltraining, dass ich die Kugel kenne. Es sind alle Kugeln anders, auch wenn sie sich auf den ersten Blick nicht gross unterscheiden. Ich habe auch verschiedene Kugeln getestet in diesem Verlauf. Sie muss mir gut in der Hand liegen. Ich habe relativ kleine Hände und kann darum die Kugel gut greifen. Der kleine Finger muss einen Platz haben. Was ich allerdings gemerkt habe ist, dass beim Zeigfinger eine extreme Belastung auf der Fingerbeere liegt. Dies habe ich auch erst bei meinem Zwölfstundenversuch gemerkt. Der aktuelle Rekordhalter spürt bis heute seinen Ringfinger noch nicht – sechs Monate nach dem Rekord ist der Finger noch immer taub. Dies wurde mir erst jetzt bewusst, dass ich alles miteinbeziehen muss. Ich muss sozusagen eine gute Beziehung mit meiner Kugel haben. Ich könnte es nicht mit einer x-beliebigen Kugel machen. Die Kugel und der Griff sind entscheidend.Es gibt natürlich 100 verschiedene Kettlebells auf dem Markt. Den Stunden-Weltrekord habe ich mit einer Kugel geholt, welche mir nicht gelegen ist und ich so eigentlich nicht hätte machen sollen. Als ich mich dann auf den 24 Stunden Rekord vorbereitet habe, wusste ich, dass ich mit der besten Kugel arbeiten muss. Ich brauche dafür eine ganz andere Ausrichtung. Da habe ich eine Kugel von cross equip bestellt und war extrem zufrieden. Die Kugel liegt mir sehr gut in der Hand. Beispielsweise die Hollow Kettlebell mit dem Loch unten, liegt mir nicht, da ich wieder keinen Platz für den kleinen Finger habe. Es wäre fatal, mit dieser Kugel zu arbeiten. Dafür liegt mir die 32kg Competition Kettlebell perfekt und ich werden den Versuch mit dieser Kugel machen. Ich hoffe, ich kann es bis zum Schluss mit dieser Kugel durchziehen.

Zusammenarbeit mit cross equip

Ich bin extrem froh, dass ich nun den Partner «cross equip» an meiner Seite habe, welcher mir diese wunderbare Location zur Verfügung stellt, in welcher ich auch meinen Rekordversuch machen werde. Es war mir immer wichtig, dass ich für meinen Rekordversuch einen hohen Raum habe, da er im August stattfinden wird. Ich habe mit Felix auch eine coole Person gefunden und einen guten Austausch gehabt. Er hat mich bei der Wahl der Kettlebell gut unterstützt und beraten. Ich hatte bis dato noch keine Hollow Kettlebell in der Hand und konnte so für mich ausprobieren, ob es passt oder nicht. Das Equipment und auch der Support sind entscheidend und deshalb bin ich sehr gespannt und freue ich mich auf diese Partnerschaft, den Rekord, und alle die dabei sein werden.

 

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